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Schulprogramm

INHALT

 

0 Präambel

 

1 Situationsbeschreibung

 

1.1 Kurzer chronologischer Ablauf

1.2 Entwicklung der Schülerzahlen

1.3 Unser Kollegium

1.4 Räumliche Gegebenheiten

1.5 Tagesstruktur

 

2 Pädagogische Grundorientierung

 

2.1    Unterrichtsgestaltung

2.1.1 Unterrichtsformen

2.1.2 Schuleigener Lehrplan

2.1.3 Werkstufenkonzept

2.2    Unterrichtsorganisation

2.3    Therapeutische Angebote

2.3.1 Physiotherapeutische Angebote

2.3.2 Heilpädagogisches Reiten

2.3.3 Wassertherapeutisches Angebot

2.3.4 Trampolin

2.3.5 Sprachförderung

2.3.6 Arbeit mit autistischen Schüler/innen

2.3.7 Tiergestützte Pädagogik

2.4    Traditionen

 

3 Diagnostik

 

3.1 Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes

3.2 Förder- und Individualpläne

3.3 Fortschreibungsgutachten

 

4 Strukturen und Zusammenarbeit im Kollegium

 

4.1 Teamarbeit

4.2 Stufenarbeit

4.3 Arbeitsgruppen

4.4 Jahresplaner

 

5 Zusammenarbeit und Mitarbeit verschiedener Partner

 

5.1 Elternarbeit

5.2 Schülerrat

5.3 Arbeit mit außerschulischen Partnern

5.4 Förderverein

 

6 Visionen

 

 

 

 

0 Präambel

„ Es kann nicht jeder werden was er will, aber jeder kann werden was er ist, ein Mensch“

(Peter Sodann)

 

In der Reinhard-Lakomy-Schule lernen und arbeiten im Schuljahr 2017/18 136 Schüler und Schülerinnen, 49 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Lehrkräfte, Pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterrichtsbegleitend bzw. mit therapeutischen Aufgaben sowie Betreuerinnen.

Unsere Schüler/innen wohnen zumeist in ihrer Familie, aber viele von ihnen kommen auch aus verschiedenen Heimeinrichtungen täglich in die Schule. Der Einzugsbereich umfasst den ehemaligen Landkreis Halberstadt.

Die Schüler/innen sind im Alter von 6 bis 19 Jahren und benötigen auf Grund ihrer individuellen Lernbedürfnisse unterschiedlich aufbereitete Lernangebote, um nach der Schulzeit so selbstständig wie möglich das eigene Leben gestalten und/oder mitgestalten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. In diesem Sinne verstehen wir Schule als „Zukunftswerkstatt Leben“.

 

Der Aspekt der Gesundheitsförderung gewann in unserer Schule in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Grundlegende Werte unseres Zusammenlebens sind:

  • Toleranz und Achtung,

  • Offenheit und Ehrlichkeit zueinander,

  • Akzeptanz verschiedener Meinungen,

  • sachliche Auseinandersetzung mit Kritik,

Gleichberechtigung und Gleichbehandlung bezüglich Aufgaben und Pflichten

Um die Entwicklung eines jeden Schülers zu optimieren, erarbeiteten wir Feedbackbögen, die in diesem Schuljahr das erste Mal zur Anwendung kommen. Anhand derer werden gezielte Gespräche mit den Schülern, Eltern und Pädagogen durchgeführt und ausgewertet.

Ziel ist es, Wünsche und Erwartungen aller Beteiligten zu erfassen, um daraus die Individualpläne zu erstellen. Aus diesem Grund bereitete sich unser Kollegium durch spezifische Fortbildungsveranstaltungen zu dieser Thematik vor.

 

2006/2007: Schulprojekt „Hausordnung“ - Erarbeitung, Diskussion und

Beschluss durch Schüler/innen, Kollegium, Eltern

2007/2008: Schulprojekt „Große Fenster wünsch ich allen Menschen“ -

Toleranz, Achtung und Akzeptanz entwickeln durch das

Kennenlernen anderer Kulturen

2008/2009: Schulprojekt „Gesund und fit - Macht mit!“

2009/2010: Schulprojekt „Umweltschutz statt Umweltschmutz - Ich bin

dabei.“

2010/2011: Schulprojekt „Wir werden 20“

2011/2012: Unsere Schule erhält eine neue Unterrichtsorganisation

2012/2013: Unterrichtsorganisation II

2013/2014: Schulprojekt „ Mach mit- mach‘s nach- mach’s besser“

2014/2015: Schulprojekt „ Erlebnis Natur“

2015/2016: „ Die Erde soll ein Garten sein“ ( Lied von R.Lakomy)

2016/2017: Hereinspaziert, wir feiern Geburtstag

2017/2018: Schulprojekt „Wir schauen über den Gartenzaun“

 

1 Situationsbeschreibung

1.1 Kurzer chronologischer Ablauf

Die offizielle Gründung unserer Schule für Schüler und Schülerinnen mit geistiger Behinderung zum Schuljahr 1991/92 hat eine Vorgeschichte. Denn bereits 1990/91 begann der Unterricht mit zwei Klassen im Gerhard-Hauptmann-Stift. Weitere vier Klassen wurden zum zweiten Halbjahr des gleichen Schuljahres mit Kindern aus dem Kinderheim St. Josef gebildet und in dieser Einrichtung unterrichtet. Zwei Jahre bestanden zwei Schulstandorte, zum einen - nach einem Umzug 1991 - im ehemaligen Hortgebäude der Albert-Schweitzer-Schule in der Friedensstraße und zum anderen weiterhin im Kinderheim St. Josef. Das neu gebaute Schulgebäude in der Juri-Gagarin-Straße, übrigens der erste Schulneubau für diese Schulform in Sachsen-Anhalt, wurde zu Beginn des Schuljahres 1993/94 bereits mit 11 Klassen bezogen. Da das Gebäude ursprünglich für 9 Klassen projektiert war, war unsere Schule von Beginn an bereits zu klein. Den Namen des Liedermachers Reinhard Lakomy erhielt die Schule am 26. Mai 1997. Dieses Datum ist seither fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Schule.

 

1.2 Entwicklung der Schülerzahlen

1998/99 105

1999/00 110

2000/01 112

2001/02 117

2002/03 121

2003/04 118

2004/05 116

2005/06 130

2006/07 143

2007/08 119

2008/09 104

2009/10 108

2010/11 97

2011/12 102

2012/13 105

2013/14 101

2014/15 110

2015/16 127

2016/17 132

2017/18 136

 

1.3 Unser Kollegium

Unser Kollegium setzt sich zusammen:

  • 26 Lehrkräfte + 1 Abordnung

  • 20 Pädagogische Mitarbeiter/Innen +1 Abordnung

  • 2 Betreuerinnen

  • 16 Integrationshelfer

  • 1 Hausmeister und 1 Sachbearbeiterin

 

1.4 Räumliche Gegebenheiten

13 Klassenräume und 4 Räume in der Förderschule LB 9 davon ausgestattet mit separater Küche, Trainingswohnung außerhalb der Schule

Fachräume:

- Werken

- Ton

- Kunst

- Musik

- Computerkabinett

- Hauswirtschaftsküche

 

Räume für therapeutische Angebote:

- Sprachförderung

- Einzelförderung für Schüler/innen mit autistischem

   Verhalten

- Räume für physiotherapeutische Angebote

- Snoezelenraum

- Schwimmbecken

 

sonstige Räume:

- Bibliothek

- Unterrichtsmittel

- Fitnessraum

- Sporthalle (Nutzung mit FöfLb)

In den letzten Jahren wurden zusätzliche räumliche Ressourcen im Kellertrakt unserer Schule erschlossen, um unseren Schüler/innen möglichst umfangreiche therapieorientierte und pädagogische Fördermöglichkeiten anbieten zu können. Alle Klassen- und Fachräume sind seit August 2012 mit Computertechnik und Internetzugang ausgestattet.

 

 

1.5 Tagesstruktur

Der Tagesablauf in unserer Schule beinhaltet:

 

  • Frühbetreuung

  • Unterricht

  • Angebot für Mittagsversorgung und lerntherapeutische Angebote für Schüler/innen über 14 Jahre.

 

Am Nachmittag umfassen die Angebote z. B. Tischtennis, Pferdepflege, Gestaltungstechniken, Blumenpflege. Das Cecilienstift Halberstadt bietet als freier Träger in den Räumen unserer Schule für die Schüler/innen bis 14 Jahre eine Hortbetreuung in der Schulzeit und in den Ferien an.

 

 

2 Pädagogische Grundorientierung

2.1 Unterrichtsgestaltung

Guter Unterricht muss in seiner Thematik für die Kinder und Jugendlichen relevant, inhaltlich klar und ergebnisorientiert, methodisch vielfältig, kommunikationsfördernd und mit einem hohen Anteil „echter“ Lernzeit ausgestattet sein. Er ermöglicht ihnen einen Zugang zur Welt, macht sie mit ihrem Kulturkreis vertraut und vermittelt Kulturtechniken sowie Werte des Zusammenlebens unserer Gesellschaft. Dem zu Grunde liegt ein sinnvoll strukturierter, auf die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler/innen abgestimmter Lehrplan, der Verknüpfungen der einzelnen Lernbereiche und selbstständiges Lernen ermöglicht.

 

 

2.1.1 Unterrichtsformen

Die Vermittlung der Lerninhalte erfolgt methodisch durch solche Unterrichtsformen wie:

 

  • Projektunterricht

    Gemeinsam mit den Schüler/innen werden Ideen gesammelt, aus denen dann Projektthemen entstehen. Die Arbeit in Projekten erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. In dieser Unterrichtsform wird besonders das mehrdimensionale Lernen (Verknüpfung mehrerer Lernbereiche) und die Entwicklung der Handlungsfähigkeit gefördert.

     

  • Gruppenarbeit

    Die Schüler/innen einer Klasse eignen sich Wissen in kleinen Lerngruppen an.

     

  • Einzelunterricht

    Schüler/innen mit besonderem Förderbedarf erhalten ein speziell für sie aufbereitetes Lernangebot außerhalb der Lerngruppe oder auch während des Unterrichts durch besondere Unterstützung des Pädagogen.

     

  • Stationslernen

    Eine komplexe Thematik wird nach didaktischen Gesichtspunkten in Einzelaspekte aufgeteilt. Zu den Einzelthemen werden Aufgabenstellungen in Form von Stationen entwickelt und entsprechende Arbeitsmaterialien bereit gelegt. Eine Differenzierung der Lernangebote ist hier besonders gut möglich.

     

  • Freiarbeit

    Diese Unterrichtsform bietet den Schüler/innen einen großen Freiraum für eigene Entscheidungen Sie können ihre Aufgaben selbstständig auswählen, überlegen wie und mit wem sie die Aufgabe erledigen wollen und den Zeitumfang festlegen. Das Unterrichtsmaterial ist den Schüler/innen aus vorhergehenden Stunden bekannt und bietet die Möglichkeit der Wiederholen und Festigung des Wissens.

     

  • Frontalunterricht

    In dieser Form wird allen Schüler/innen der Klasse neuer Unterrichtsstoff vermittelt. Dieser Unterricht eignet sich besonders zur Einführung neuen Wissens.

     

  • Sonderpädagogische Schwerpunktgestaltung

      Klassenübergreifend arbeiten Schüler/innen entsprechend ihres Förderbedarfs an einem Unterrichtsthema.

 

 

2.1.2 Schuleigener Lehrplan

Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit in der Schule bildet - basierend auf den Lehrplänen - unser schuleigener Lehrplan. In ihm sind als Ergebnis der schulfachlichen Diskussion im Kollegium die Schwerpunkte der einzelnen Lernbereiche den Jahrgangsstufen zugeordnet und ergänzt mit Projektideen der Kolleg/innen in Bezug auf den Schulstandort Halberstadt sowie möglichen Kontaktdaten. Dem Lehrplan immanent ist eine Zusammenstellung von Piktogrammen für verschiedene Handlungsbereiche. Für das Fach Hauswirtschaft entstand zudem ein Rezeptfundus, der ständig erweitert wird. Durch den einheitlichen Aufbau der Rezepte wird besonders das selbstständige Arbeiten der Schüler/innen durch ritualisierte Handlungsabfolgen gefördert.

Der schuleigene Lehrplan ist für jeden Kollegen/jede Kollegin der Schule verbindlich. Es liegt in der pädagogischen Freiheit einer jeden Lehrkraft, den Umfang der einzelnen Inhalte entsprechend der individuellen Lernbedürfnisse seiner Schüler/innen zu erweitern. Durch die AG „Schuleigener Lehrplan“ erfolgt eine kontinuierliche Weiterentwicklung.

 

 

2.1.3 Berufsschulstufenkonzept

In der Berufsschulstufe werden die Schüler/innen nach einem eigenen Lehrplan mit dem Ziel unterrichtet, sich auf das Leben und Arbeiten nach Beendigung der Schule vorzubereiten. Aus den Lebensbereichen des Lehrplans:

 

  • Persönlichkeit und soziale Beziehungen

  • Mobilität

  • Wohnen

  • Arbeit und Beruf

  • Öffentlichkeit

  • Freizeit

  • Evangelische und katholische Religion (z.Z. nur eine jahrgangsübergreifend in ev. R.)

 

werden Unterrichts- und Projektthemen entsprechend der Lernbedürfnisse der Schüler/innen abgeleitet, in denen sie sich mit den Anforderungen und Möglichkeiten ihres Lebens nach Beendigung der Schule auseinandersetzen können. Für den Lernbereich Wohnen steht seit Anfang 2012 eine Trainingswohnung zur Verfügung, so dass Anforderungen an ein selbstständiges Wohnen und die Übernahme von Pflichten in einer Hausgemeinschaft lebensnah geübt und erprobt werden können.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die Vorbereitung auf das Berufsleben ein. Verschiedene berufliche Aufgabenfelder lernen die Schüler/innen in der wöchentlichen Praktikumszeit, im jährlichen Waldschuleinsatz, in der Bereichsarbeit, beim wöchentlichen Schulkiosk und der Wäschepflege kennen und trainieren wesentliche Voraussetzungen für das Arbeitsleben, wie z. B. Ausdauer und Konzentration, Teamfähigkeit, planvolles Arbeiten, Umsicht und Sauberkeit. Darüber hinaus können betriebliche Praktika, u. a. in Zusammenarbeit mit dem Integrationsfachdienst, absolviert werden. Kooperationsverträge für die Praktikumszeit bestehen mit folgenden Betrieben:

 

  • Werkstatt für behinderte Menschen

  • Gärtnerei „Glücksklee“

  • Tiergarten

  • Garten-und Landschaftsbau

  • Arbeitstrainingsbereich in der Schule

 

Ein weiterer Praktikumsbereich ist der Schulkiosk, der für die Schüler/innen alle erforderlichen Tätigkeiten - Planung, Einkauf, Zubereitung, Verkauf, Abrechnung - beinhaltet. Immer mittwochs werden die selbst zubereiteten Speisen für die Frühstücksversorgung angeboten.

In der Bereichsarbeit mittwochs entscheiden sich die Berufsschulstufenschüler/innen jeweils für vier Wochen für einen der angebotenen Bereiche (Grünpflege, kreatives Gestalten, Arbeit und Technik, Ton, Kiosk, textiles Gestalten, Filzen und eine Reparaturwerkstatt). So lernen sie u. a. in immer wieder neuen Gruppenzusammensetzungen unterschiedliche Arbeitsanforderungen und verschiedene Aufgabenstellungen kennen, sich darauf einzustellen und gegebenenfalls, sich um Hilfe zu bemühen. Die Wäschepflege der Schule gehört ebenfalls zum Verantwortungsbereich der Berufsschulstufe und erfolgt, entsprechend der festgelegten Zeitabschnitte am Schuljahresanfang, immer in Regie einer Berufsschulstufenklasse.

 

 

2.2 Unterrichtsorganisation

Die Unterrichtsorganisation in unserer Schule erfolgt auf der Grundlage des Erlasses zur Unterrichtsorganisation an Förderschulen für geistige Entwicklung in Sachsen-Anhalt. Der Unterrichtstag ist in Blöcken strukturiert – anteilig mit Unterrichts- und Pausenzeiten. Seit dem Schuljahr 2012/13 gilt folgende Unterrichtsorganisation:

 

1. Block:        1. Stunde: 07.30 Uhr - 08.15 Uhr

2. Stunde:     08.15 Uhr - 09.00 Uhr

Kleine Pause: 09.00 - 09.10 Uhr (Kl. 1-6)

Hofpause:      09.00 - 09.20 Uhr (Kl. 7-12)

2. Block:        3. Stunde: 09.10 Uhr - 09.55 Uhr (Kl. 1-6)

3. Stunde:      09.20 Uhr - 10.05 Uhr (Kl. 7-12)

Hofpause:       09.55 - 10.15 Uhr (Kl. 1-6)

Kleine Pause:  10.05 - 10.15 Uhr (Kl. 7-12)

4. Stunde:      10.15 Uhr - 11.00 Uhr

5. Stunde:      11.00 Uhr - 11.45 Uhr

3. Block:         Mittagspause: 11.45 - 12.45 (unterteilt in Hofpause & Mittagessen)

6. Stunde:      12.45 Uhr - 13.30 Uhr

Freitags endet der Unterricht 11.45 Uhr.

 

Die verbindliche Arbeitsgrundlage für die Unterrichtstätigkeit sind die Lehrpläne für die Klassen 1-9 und 10-12 sowie der schuleigene Lehrplan. In unserer Schule wird nach dem Klassenleiterprinzip unterrichtet. Fachlehrer/innen sind je nach personellen Ressourcen in den Fächern Musik, Werken und Kunst tätig als auch in der sonderpädagogischen Schwerpunktgestaltung und dem Projektunterricht der Klassen. Auf der Grundlage eines ärztlichen Attests erhalten einige Schüler/innen Einzelunterricht entweder zu Hause oder in der Schule.

Die sonderpädagogische Schwerpunktgestaltung ist in den Stufen unterschiedlich organisiert: In der Unterstufe findet er im Rahmen des Klassenverbandes statt. In der Mittel- und Oberstufe können sich die Schüler/innen entsprechend ihres Interesses oder des besonderen Förderbedarfes für ein Angebot im Schulhalbjahr bzw. Schuljahr entscheiden, welches immer mittwochs in der 6. Stunde stattfindet. In der Berufsschulstufe dagegen arbeiten die Schüler/innen freitags in einem der angebotenen Bereiche, den sie selbst wählen können.

Für die Klassen 5 und 6 ist Schwimmunterricht Bestandteil ihres Stundenplanes, der im Sea Land stattfindet. Die meisten Schüler/innen erreichen das Seepferdchen, einige auch Schwimmstufen. Des Weiteren steht wöchentlich jeweils für die Klassen 7-9 und 10-12 eine Schwimmzeit zur Festigung der vorhandenen Schwimmkompetenzen im Rahmen des Sportunterrichts zur Verfügung.

 

 

2.3 Therapeutische Angebote

In unserer Schule arbeiten drei pädagogische Mitarbeiter/innen in therapeutischer Funktion und eine pädagogische Mitarbeiterin mit einer Zusatzqualifikation für die therapie-orientierte Arbeit. Zum einen können Schüler/innen speziell physiotherapeutische Angebote wahrnehmen, zum anderen werden die Medien Wasser, Trampolin und Pferd angeboten. Im Vordergrund stehen dabei die positive Unterstützung der Entwicklung der Schüler/innen, die Erhaltung des Selbstbewusstseins und der Lebensfreude.

Die pädagogischen Mitarbeiter/innen mit therapeutischen Aufgaben unterstützen durch ihre Tätigkeit die Schüler/innen beim Bewältigen der verschiedensten schulischen Anforderungen durch entsprechende therapeutische Angebote im Unterricht und arbeiten eng mit den Klassenteams zusammen. Inhalt der therapie-orientierten Angebote ist insbesondere die Sprachförderung.

 

 

2.3.1 Physiotherapeutische Angebote

Die Übungen im Rahmen der physiotherapeutischen Angebote fördern die Entwicklung, geben Unterstützung, helfen bei der Anbahnung von Fähigkeiten u. a. mit folgenden Schwerpunkten:

 

  • Erlernen koordinativer Fähigkeiten

  • Kräftigung geschwächter Muskulatur

  • Lockerung spastischer Muskulatur

  • Kontrakturprophylaxe

  • Kreislaufregulation

  • Koordinationsverarbeitung

  • Gleichgewichtsfähigkeit

  • Entwicklung manueller Techniken

  • Schulung der Grob - und Feinmotorik

  • Sensibilitätstraining

  • Körperwahrnehmung

  • Erschließung von Kontaktmöglichkeiten zur Umwelt

  • Stabilisierung des psychischen und physischen Gleichgewichts

  • Erlernen von Gebrauchsbewegungen

  • Erfassen der Umwelt

  • Entwicklung und Erhaltung des Selbstbewusstseins.

 

2.3.2 Heilpädagogisches Reiten

Beim heilpädagogischen Reiten und Voltigieren steht nicht die rein sportliche Ausbildung, sondern die individuelle Förderung über das Medium Pferd im Vordergrund. Im Umgang mit dem Pferd werden die Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit, die Gedächtnis- und Denkleistungen als auch die sozial-emotionalen Fähigkeiten weiterentwickelt. Im Unterschied zu unbelebten Materialien übt das Pferd einen Reiz auf die Schüler/innen aus, der sie oft zu freiwilligen und spontanen Verhaltensweisen veranlasst. Es verlangt somit vom Kind/Jugendlichen eine flexible Anpassung in unbekannten und sich verändernden Bewegungssituationen. Gleichzeitig werden den Schüler/innen Umwelt- und Sinneserfahrungen als Grundlage für weitere Lernprozesse ermöglicht, z. B.

 

  • im sensoriell-motorischen Bereich, z. B. Fell und warme Haut fühlen, Riechen des Stall- und Pferdegeruches, koordinative Herausforderungen für Hände, Arme und Füße

  • im emotional-sozialen Bereich, z. B. Zeichen der Zuneigung des Pferdes erkennen (Kommen, Nachlaufen, Stillhalten, Anstubsen mit dem Maul), Förderung des Vertrauens, Angst überwinden, Pflege und Versorgung des Pferdes

  • im kognitiven Bereich, z. B. Umweltkenntnisse festigen, erweitern (Körperbau, Pflege und Nahrung des Pferdes)

 

2.3.3 Wassertherapeutisches Angebot

Die verschiedenen Wirkungen des Wassers auf den menschlichen Organismus bieten besonders Schüler/innen mit mehrfachen Beeinträchtigungen Anreize, den eigenen Körper intensiver zu erleben. Das Bewegungsbecken in unserer Schule bietet bei einer Wassertemperatur von 32° bis 33° die Voraussetzungen dafür, dass das Medium Wasser mit seiner Wirkung auf den Körper angenehm erlebt werden kann.

 

 

2.3.4 Trampolin

Die freudige und selbstmotivierende Auseinandersetzung mit dem Trampolin bietet den Schüler/innen vielfältige Möglichkeiten, verschiedene (neue) Bewegungen zu erfahren und auszuprobieren. Dabei können sie u. a. folgende Eigenschaften und Fähigkeiten schulen und fördern:

 

  • Gleichgewichtsvermögen

  • Körperkoordination

  • Konzentration

  • sensorische Anpassungsfähigkeit.

 

2.3.5 Sprachförderung

Schüler/innen mit besonderem Förderbedarf im Bereich der Sprache und Kommunikation üben in spielerischer Form besonders ihre Mundmotorik, die auditive Wahrnehmung und auf der phonetisch-phonologischen Ebene. Ziel ist, Freude und Spaß beim Sprechen und am Umgang mit Sprache zu entwickeln sowie die eigenen kommunikativen Fähigkeiten nutzen zu lernen für eine aktive Teilhabe an der Gemeinschaft.

 

 

2.3.6 Arbeit mit autistischen Schüler/innen

Schüler mit einer Diagnose aus dem Autismus-Spektrum erhalten in unserer Schule neben dem Unterricht in der Klasse zusätzliche Förderung, die sich an den spezifischen Lernbedürfnissen des jeweiligen Schülers orientiert. Charakteristische Besonderheiten in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen erfordern eine spezielle Vermittlung von Lernangeboten. Daher erfolgt die Arbeit mit unseren Schüler/innen nach dem TEACCH - Ansatz, einem pädagogischen Konzept zur Strukturierung und Visualisierung der Lernumgebung und der Lernangebote.

 

 

2.3.7 Tiergestützte Pädagogik

Tiergestützte Pädagogik bedeutet eine Unterstützung der pädagogischen Arbeit durch ein Tier. Wer Kinder beobachtet, erkennt schnell, dass sie sehr frei und unbeschwert auf Tiere zugehen. Der Zugang ist häufig spontan und mit hoher Motivation belegt. Diese Affinität der Kinder zu Tieren wird in der pädagogischen Arbeit in der Schule genutzt. Tiere regen nachweislich die emotionale und soziale Intelligenz an und wirken als soziale Katalysatoren. Sie bauen unechte Kommunikation ab, erleichtern und aktivieren die Kontaktaufnahme, ermöglichen eine angemessene Abgrenzungsfähigkeit, reduzieren vorzeitige Beziehungsabbrüche und führen zu einem besseren Zugang zu den eigenen Emotionen und Instinkten. Gefördert wird eine positive Persönlichkeitsentwicklung z. B. in folgenden Bereichen:

 

  • Wahrnehmung

  • Emotionalität und Sozialverhalten

  • Lern- und Arbeitsverhalten

  • Sprache

 

2.4 Traditionen

Gemeinsame Feste und Feiern verbinden. In unserer Schule sind einige Höhepunkte bereits feste Tradition:

 

  • 26. Mai - Namenstag der Schule. Rund um dieses Datum findet jährlich ein Tag der offenen Tür statt.

  • Schulsportfest am Schuljahresende.

  • Teilnahme von Mannschaften am Nordharzer Behindertensportfestes in Halberstadt und an den Winterspielen in Friedrichsbrunn.

  • Das gemeinsame Adventssingen aller Schüler/innen und Mitarbeiter/innen der Schule liegt in der Verantwortung der einzelnen Stufen und findet jeweils nach den Adventsonntagen statt.

  • Im Landratsamt findet vor dem ersten Advent ein Weihnachtsmarkt statt, auf dem selbst Hergestelltes verkauft wird.

  • In der Faschingszeit feiern alle Klassen und Mitarbeiter/innen ein gemeinsames Schulfaschingsfest.

  • Immer am letzten Freitag eines jeden Monats findet das gemeinsame Singen für die Geburtstagskinder der Schule statt. Für das Programm zeichnet sich jeweils eine Klasse verantwortlich.

  • Jährlich findet ein gemeinsamer Schulausflug statt

    In diesem Schuljahr feiern wir gleich zwei besondere Höhepunkte:

  • 25 Jahre Förderschule für geistige Entwicklung

  • 20 Jahre Namensgebung „ Reinhard Lakomy“

 

3. Diagnostik

3.1 Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes

Die Verfahrensweise zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes ist in der Förderverordnung des Landes Sachsen-Anhalt geregelt.

 

 

3.2 Förder-und Individualpläne

Das sonderpädagogische Gutachten bildet die Grundlage, um in den jährlichen Förder- und Individualplänen den aktuellen weiteren Förderbedarf fortzuschreiben. Die Pläne beinhalten die Förderschwerpunkte, dazu jeweils eine Beschreibung des Ist-Lernstandes und darauf aufbauend die entsprechenden Maßnahmen zur Erreichung des Förderziels. Sie werden mit den Eltern besprochen und bilden die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus.

 

 

3.3 Fortschreibungsgutachten

Als Fortschreibung des Gutachtens werden am Ende der Schuljahre 4, 6 und 9 der erreichte Lern- und Leistungsstand festgehalten, Lernfortschritte und Sozialverhalten beschrieben. Daraus leiten sich einerseits der jährliche individuelle Förderbedarf ab und andererseits erfolgt die Festlegung entsprechender Fördermaßnahmen.

Die Fortschreibungen basieren auf der Grundlage von:

 

  • Unterrichtsbeobachtungen

  • Förder- und Individualplänen und deren Ergebnisse

  • Berichten zu den therapeutischen Angeboten.

 

 

4 Strukturen und Zusammenarbeit im Kollegium

4.1 Teamarbeit

„Ich gehe meinen Weg. Du gehst deinen Weg. Zusammen gehen wir noch einen Schritt weiter.“

(Ernst Ferst)

 

In unserer Schule arbeiten unterschiedliche Professionen zusammen: Lehrer/innen, Pädagogische Mitarbeiter/innen, Pädagogische Mitarbeiter/innen in therapeutischer Funktion, Betreuer/innen und in einigen Klassen Integrationshelfer. Die Bereitschaft und Fähigkeit zur Teamarbeit sehen wir als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit in unserer Schulform. Teamarbeit findet täglich statt – im gesamten Kollegium, in den jeweiligen Stufen, in den Arbeitsgruppen und in den Klassen. In den letzten Jahren wurde im Kollegium immer deutlicher, dass sich eine gute Arbeitsatmosphäre und eine erfolgreiche Teamarbeit bedingen. Des Weiteren trägt sie wesentlich zu einem positiven Schulklima und somit zur Gesundheitsförderung aller Mitarbeiter/innen bei.

In den Klassen ist jeweils ein Team verantwortlich, das sich zumeist aus zwei, in Klassen mit besonderem Förderbedarf der Schüler/innen auch aus drei Mitarbeiter/innen zusammensetzt. Für eine täglich so enge Zusammenarbeit in der Klasse sind regelmäßige Teambesprechungen erforderlich und eine Teamarbeit, die auf den in unserer Präambel formulierten Werten basiert:

 

  • Probleme offen ansprechen

  • konstruktive Kritik und Selbstkritik

  • tolerieren und akzeptieren anderer Meinungen

  • ehrliches Feedback

  • gemeinsames Bilanzieren und Reflektieren der pädagogischen Arbeit

  • respektvoller Umgang miteinander

Unsere Zusammenarbeit in der Klasse spiegelt unseren Schüler/innen Werte des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens wider - dieser Verantwortung sind wir uns bewusst.

 

 

4.2 Stufenarbeit

Mehrere Schuljahrgänge bilden in unserer Schule folgende Stufen:

 

  • Grundschulstufe: Klassen 1 bis 4

  • Hauptschulstufe: Klassen 5 bis 9

  • Berufsschulstufe: Klassen 10 bis 12

 

Die Arbeit in diesen Stufen wird in Verantwortung der Stufenleiter/innen koordiniert. In den regelmäßig stattfindenden Stufenberatungen werden sowohl Inhalte der Unterrichtstätigkeit besprochen und organisiert, wie z. B. die Durchführung von Projekten und Angebote der sonderpädagogischen Schwerpunktgestaltung, aber auch konzeptionelle, planerische Grundlagen unserer pädagogische Arbeit diskutiert und ausgearbeitet.

 

 

4.3 Arbeitsgruppen

Eine weitere Säule der organisatorischen, pädagogischen und konzeptionellen Arbeit in der Schule sind die Arbeitsgruppen. Jeder/jede Kollege/in entscheidet sich am Anfang des Schuljahres, in welcher Arbeitsgruppe er/sie mitarbeitet:

 

AG: Schulpräsentation, Feste und Feiern

Diese Arbeitsgruppe plant und koordiniert alle im Schuljahresarbeitsplan festgelegten festlichen, sportlichen und außerschulischen Veranstaltungen. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehört ebenso die Fortführung der Schulchronik und die Gestaltung unserer Lakomy-Wand im Schulgebäude und die Pressearbeit.

 

AG: Schuleigener Lehrplan

Auf der Grundlage unseres schuleigenen Lehrplans werden in dieser Arbeitsgruppe Aktualisierungen und Überarbeitungen der Unterrichts- und Arbeitsmaterialien vorgenommen. Im Mittelpunkt steht insbesondere die ständige Erweiterung der schuleigenen Piktogramm- und Rezeptsammlung.

 

AG: Schule online/ Schulprogramm

Im Verantwortungsbereich dieser Arbeitsgruppe liegt die Gestaltung und regelmäßige Aktualisierung der Homepage und des Schulprogrammes unserer Schule.

 

AG: Wir für uns

Die Kolleg/innen dieser Arbeitsgruppe organisieren Highlights für das Kollegium, wie z. B. die Weihnachtsfeier. Sie unterstützen die Schulleitung bei der Mitarbeiterpflege zu solchen Anlässen wie runde Geburtstage, Hochzeiten, Geburten. Des Weiteren halten sie Kontakt zu den ehemaligen Kolleg/innen.

 

AG: Unterrichtsmittel

Die Arbeitsgruppe hat das Ziel, die zur Verfügung stehenden Lernmittel zu aktualisieren, organisieren und systematisieren.

 

AG: Hausordnung

Die Arbeitsgruppe aktualisiert die bestehende Hausordnung.

Grundlage für die Arbeit in den Stufen bildet die enge Zusammenarbeit von Stufenleiter/innen und Schulleitung. Auf dieser Ebene werden wesentliche Informationen ausgetauscht, Vorschläge diskutiert und gemeinsam Entscheidungen vorbereitet und getroffen.

 

 

4.4 Jahresplaner
Dem Jahresplaner zu Grunde liegt der Gedanke, dass der sorgfältige Umgang mit eigener und fremder Lebenszeit ein Qualitätsmerkmal von guter Schule ist und zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter/innen in der Schule beitragen kann. Angeregt durch Erfahrungen einer Grundschule aus Hannover entstand die Idee, in einem Jahresplaner verlässliche Zeit- und Versammlungsstrukturen festzulegen. Am Anfang eines jeden Schuljahres erhalten die Mitarbeiter/innen einen Schuljahreskalender, auf dem die Reihenfolge aller jeweils mittwochs stattfindenden Versammlungen mit dem entsprechenden Zeitumfang festgelegt ist. Außerplanmäßige Veranstaltungen sind (nahezu) ausgeschlossen.

Neben der Möglichkeit, die Selbstorganisation durch das effiziente Zeitmanagement zu verbessern, ist jeder Kollege/Kollegin auch herausgefordert, sich an der pädagogischen und schulischen Entwicklung zu beteiligen und Verantwortung zu übernehmen.

 

 

5 Zusammenarbeit und Mitarbeit verschiedener Partner

5.1 Elternarbeit

Die enge und regelmäßige Zusammenarbeit mit Eltern, Betreuer/innen und Gruppenerzieher/innen der verschiedenen Heimeinrichtungen ist uns in unserer pädagogischen Arbeit sehr wichtig. Neben den Elternversammlungen werden auch regelmäßige Informationen über das Schul- und Klassenleben durch Elternbriefe und durch die Pendelhefte der Schüler/innen gegeben.

Die gewählten Elternvertreter/innen können sich in den Klassen- und Gesamtkonferenzen unserer Schule informieren und von ihrem Mitspracherecht Gebrauch machen. Als einen besonderen Höhepunkt gestaltet sich jährlich im Mai unser Namenstag. Zu dieser Gelegenheit finden jeweils unterschiedlich aufbereitete Präsentationen von Unterrichtsergebnissen statt.

 

 

5.2 Schülerrat

Zu Beginn eines jeden neuen Schuljahres finden die Wahlen der Schülervertretungen statt. Die neu gewählten Klassensprecher/innen der Klassen 7 bis 12 kandidieren jeweils in ihrer Stufe für den Schülerrat und stellen sich einer Abstimmung. Der Schülerrat arbeitet gemeinsam mit einer/einem Vertrauenslehrer/in. Arbeitsinhalte sind das Besprechen von Problemen der Schüler/innen ebenso wie das Helfen bei Konflikten, z.B. durch Streitschlichtung. In seiner Verantwortung entstand eine Schülerfassung unserer Hausordnung. Schon zur Tradition gehört jährlich die Organisation einer Schülerdisco, die auch gern ehemalige Schüler/innen für einen Besuch nutzen. An den Gesamtkonferenzen nehmen regelmäßig Vertreter/innen des Schülerrates mit beratender Stimme teil und informieren über ihre Arbeit.

 

 

5.3 Arbeit mit außerschulischen Partnern

Basierend auf dem Grundgedanken, unsere Schüler/innen auf ein möglichst selbstständiges Leben nach der Schule vorzubereiten, hat sich eine Zusammenarbeit mit verschiedenen außerschulischen Partnern entwickelt. Innerhalb der Projektarbeit in den einzelnen Klassen zu den unterschiedlichsten Themen werden außerschulische Kontakte für die Nutzung von Möglichkeiten der Lernortverlagerung während des Unterrichts geknüpft. Für die Durchführung der wöchentlichen Praktika der Berufsschulstufenklassen bestehen mit den Firmen und Betrieben langfristige Kooperationsverträge.

 

Heime

Neben der Elternarbeit besteht das Bemühen, die jeweiligen Gruppenerzieher/innen in den Heimen regelmäßig zu kontaktieren, um pädagogische Förderung in der Schule transparent zu machen und ggf. mit der pädagogischen Arbeit in den Heimen abzustimmen. Zunehmend werden die entsprechenden Klassenteams bei Hilfeplangesprächen in den Heimen einbezogen.

 

Wohnheime des Landkreises

Als eine mögliche Wohnform nach der Schule steht für unsere Schüler/innen verschiedene Wohnheime zur Auswahl, z. B. in Halberstadt, Weddersleben, Neinstedt. Besonders im Rahmen der Unterrichtsarbeit in der Werkstufe nutzen die Schüler/innen die Möglichkeit, diese kennen zu lernen und sich über weitere Angebote an Wohnformen innerhalb des betreuten Wohnens zu informieren.

 

Kooperationsbetriebe

Seit vielen Jahren ist ein wöchentlicher Praktikumstag für die Berufsschulstufenschüler/innen fester Unterrichtsbestandteil. Kooperationsvereinbarungen bestehen mit der Gärtnerei „Glücksklee“, dem Tiergarten und der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Halberstadt. In der WfbM findet darüber hinaus für die Schulabgänger/innen ein zweiwöchiges Blockpraktikum statt.

 

Waldschulheim in Blankenburg

Zu einer festen Tradition in der Berufsschulstufe ist der jährliche einwöchige Aufenthalt im Waldschulheim Blankenburg geworden. Neben der Arbeit im Wald ist die gemeinsame Freizeitgestaltung das Besondere für unsere Schüler/innen.

 

Ämter

In den letzten Jahren entwickelte sich eine schülerbezogen kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Jugendamt in Halberstadt, z. B. bei Anträgen für Integrationshelfer oder Hilfen bei Problemen in Elternhäusern. In der Werkstufe werden für die Schüler/innen sowie deren Eltern bzw. Erzieher/innen durch das Erreichen der Volljährigkeit Fragen zur gesetzlichen Betreuung bedeutsam. Im Rahmen des Unterrichts und in Form von Informationsveranstaltungen findet eine enge Zusammenarbeit mit dem Amtsgericht Halberstadt, der Betreuungsbehörde und dem Betreuungsverein statt.

Ein weiterer wichtiger Partner in der Berufsschulstufe ist die Agentur für Arbeit. In den Abschlussklassen werden Berufswegekonferenzen mit den Schüler/innen und ihren gesetzlichen Betreuer/innen sowie Vertretern der Agentur für Arbeit, des Integrationsfachdienstes und der Werkstatt für behinderte Menschen in der Schule durchgeführt, in denen auch die Möglichkeit besteht, Anträge zu stellen.

Eine erste Zusammenarbeit entwickelt sich mit dem Integrationsfachdienst (IFD). Ziel ist, geeignete Schüler/innen bereits in den letzten beiden Schuljahren, insbesondere durch die Vermittlung von Praktika in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes, zu fördern. Folgt daraus eine Übernahme in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis nach der Schulzeit, würde dies der IFD finanziell fördern.

 

 

5.4 Förderverein

Der Förderverein der Schule besteht seit 1994. Er sieht seine Aufgabe darin, in der Öffentlichkeit für ein besseres Verständnis für die Probleme der Menschen mit Behinderungen zu werben und schulische Projekte zu unterstützen. Im Frühjahr 2007 konnte z. B. der erste Abschnitt des umgestalteten Schulhofs übergeben werden, für den der Förderverein als Bauherr fungierte und die finanziellen Mittel durch Sponsoren und Förderprogramme organisierte. Des Weiteren unterstützte er das Projekt „Trainingswohnung“ und schloss als Mieter den Kooperationsvertrag mit der HaWoGe.

 

 

6. Gemeinsamer Unterricht

Der Gemeinsame Unterricht (GU) ist seit 2001 im Schulgesetz des Landes Sachsen- Anhalt ausgewiesen. Die Anzahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist im GU der Grundschule am größten, aber hat sich auch an Sekundarschulen und Gymnasien etabliert. Die zugewiesenen Stunden für den GU werden durch einen Förderschullehrer abgedeckt.

Im Schuljahr 2013/14 nehmen wir als Förderschullehrer Kontakt zu Kollegen im Gemeinsamen Unterricht auf, um mit ihnen in einen Erfahrungsaustausch zu treten.

 

 

7.Visionen

 

Rudern zwei in einem Boot...

 

Rudern zwei ein Boot, der eine kundig der Sterne,
der andre
kundig der Stürme,
wird der eine
führn durch die Sterne,
wird der andre
führn durch die Stürme,
und am Ende, ganz am Ende
wird das Meer in der Erinnerung
blau sein.

 

Reiner Kunze "Frühe Gedichte"

 

Auf einen Blick

Geschichte der Förderschule

Die offizielle Gründung unserer Schule für Schüler und Schülerinnen mit geistiger Behinderung zum Schuljahr 1991/92 hat eine Vorgeschichte. Denn bereits 1990/91 begann der Unterricht mit zwei Klassen im Gerhard-Hauptmann-Stift. Weitere vier Klassen wurden zum zweiten Halbjahr des gleichen Schuljahres mit Kindern aus dem Kinderheim St. Josef gebildet und in dieser Einrichtung unterrichtet.

Zwei Jahre bestanden zwei Schulstandorte, zum einen - nach einem Umzug 1991 - im ehemaligen Hortgebäude der Albert-Schweitzer-Schule in der Friedensstraße und zum anderen weiterhin im Kinderheim St. Josef.  Den Namen des Liedermachers Reinhard Lakomy erhielt die Schule am 26. Mai 1997. Dieses Datum ist seither fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Schule.